Klingt jetzt ein wenig respektlos, aber was spricht dagegen diese Freundschaft auf gute Bekanntschaft zu reduzieren?

Richt lange haben bei mir Freundschaften nie gehalten - jedenfalls nicht wie bei anderen über Jahrzehnte. Menschen, mit denen ich früher durch dick & dünn gegangen wäre, verstehe ich heute nicht mehr. Das gibt aber auch wieder die Möglichkeit neue Freunde zu finden.

Menschen entwickeln sich weiter, und wenn sie nicht mehr einen ähnlichen Weg gehen, entwickeln sie sich häufig auch auseinander. Darum sehe ich Freundschaften generell als "auf Zeit" an, halt solang die Leben in ähnlichen Bahnen verlaufen. Politische Differenzen (genaugenommen verbergen sich dahinter moralische und gesellschaftskritische Grundeinstellungen, ob man "Überfremdung" oder "Überwachungsstaat" sagt, wenn erklärt warum man mit der Politik unzufrieden ist), andere Erlebnisse, neue Erkenntnisse ("Nur ein Dummkopf ändert sich nie"), all das führt dazu, dass dieses bedingungslose Vertrauen, welches Freundschaft ausmacht, irgendwann weg ist.

Klar mag man die Menschen nach wie vor, teilweise entdeckt man eine NEUE Freundschaft mit dem alten Freund - aber oft ist es eben so, dass man sich einfach mit Smalltalk über Wasser hält, weil deren Probleme einen selbst nicht wirklich interessieren und anderseits man die eigenen Ängste/Wünsche/Befürchtungen/Träume mit ihnen, den früheren Freunden, nicht mehr teilen will.

Mach Dir nicht zuviel Gedanken, Sternenprinzessin. Es gibt neue Freunde, es gibt auch mit Bekannten nette Abende, und es ist absolut nichts dramatisches, sondern eher ein schöner Beweis dass ALLES im Leben im ständigen Wandel ist - eben das macht es ja so wunderbar zu leben, oder? Wandel, Überraschung, neues, das alltägliche Staunen und freuen.